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Darknet – die dunkle Seite des Internets

Darknet – die dunkle Seite des Internets

Das „Darknet“ ist eine Art Parallelnetz im Internet. Durch den Zusammenschluss verschiedener Rechner und Server entsteht diese durchaus eigene Welt. Der Zugang und das Netzwerk laufen über die sogenannte TOR-Software (The Onion Router) und ermöglichen mehrfach verschlüsselte Verbindungen, die einen anonymen Datenverkehr per Zufallsprinzip gewährleisten. Ähnlich wie der Aufbau einer Zwiebel (onion) kommt ein mehrschichtiges Netzwerk zustande. Auf jeder Ebene werden „Knoten“ gesetzt, die Nutzer zur Verfügung stellen. An jedem Knoten erfolgt eine Entschlüsselung und Datenweitergabe an den nächsten Knoten.

Nutzer können sich entweder als Client in das Darknet einwählen, wobei der eigene Rechner nur auf das bestehende Netzwerk zugreift, oder aber selbst einen Knoten zur Verfügung stellen und somit Teil des TOR-Netzes werden. Die Nutzung ermöglicht einen anonymen Zugriff auf die Inhalte von Webseiten. Dem Webserver wird nur die IP-Adresse des letzten Knoten (Exitknoten) mitgeteilt.

Nicht alles ist illegal

Rechtlich ist die Nutzung des TOR-Netzes interessant. Zum einen bietet das Netzwerk die Möglichkeit anonymisiert zu Surfen und damit größtmögliche Sicherheit der eigenen, persönlichen Daten. Es lassen sich Internetzensuren umgehen und auf diese Weise Seiten aufrufen, die in Ländern gesperrt sind und der Zensur unterfallen. Zum anderen tummeln sich im Schutze der Anonymität auch zahlreiche Nutzer, die illegalen Geschäften nachgehen, und Webseiten mit illegalem Inhalt.

Wer Knoten anbietet, der liefert indirekt zugleich die Möglichkeit für illegales Handeln. Gleichwohl ist hierin nur eine Beteiligung an einer Infrastruktur zu sehen, die zu eben solchen illegalen Zwecken genutzt werden kann – aber nicht zwingend genutzt werden muss. Denn längst nicht alles, was im Darknet passiert, ist illegal. So kann das Darknet durchaus zum bloßen anonymisierten Surfen genutzt werden.

Wie ein Hammer

Letztlich verhält es sich beim Darknet wie mit einem Hammer: Man kann mit einem Hammer einen Nagel in die Wand schlagen und ein schönes Bild daran aufhängen, oder aber eine Sache damit beschädigen oder gar einen Menschen verletzten. Es ist ein Werkzeug – und auf die konkrete Nutzung kommt es an.

Das Darknet und die Nutzung ist per se nicht strafbar, es bietet aber die Gelegenheit für illegales Tun. Und Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Die positiven Seiten des Darknet, insbesondere der hohe Datenschutz beim anonymen Surfen, sollten jedoch – gerade in Zeiten von DSGVO-Debatten – Anlass bieten, über Änderungen und Neuerungen im Internet nachzudenken. Denn eine Sache ist mit Blick auf die Existenz des Darknet klar: Das normale Internet ist taghell!